
Ausschreibung: Trainer*innen für die Weiterbildung Friedens- und Konfliktarbeit
Ausschreibungsende: 15.Oktober 2025
Die berufsbegleitende Weiterbildung „Friedens- und Konfliktarbeit“ wird von der Akademie für Konflikttransformation von Pro Peace durchgeführt. Wir suchen Trainer*innen für die Konzeption und Durchführung der folgenden Seminare:
- Diversity erkunden: Identität und Privilegien (16.04. – 18.04.)
- Angewandte Konfliktanalyse (10.06.- 13.06.)
- Konfliktsensible Friedensarbeit/ Reflecting on Peace Practice (06.08. – 08.08.)
- Beziehungsgestaltung und Rollenklärung (07.10. – 10.10.)
1. Die Akademie für Konflikttransformation
Wir in der Akademie für Konflikttransformation von Pro Peace verstehen uns als Lernort für professionelle, internationale Friedens- und Konfliktarbeit. Das heißt, wir bilden Fachkräfte in Ziviler Konfliktbearbeitung aus, basierend auf der Überzeugung, dass gewaltfreie, konstruktive und inklusive Konfliktarbeit lehr- und erlernbar ist. Unsere Absolvent*innen leisten wichtige Beiträge auf dem Weg zu einer Gesellschaft, die Konflikte gewaltfrei bearbeitet. Sie sind international und innerhalb Deutschlands in allen Tätigkeitsbereichen der Friedens- und Konfliktarbeit tätig.
2. Die Weiterbildung
Die 10-monatige Weiterbildung „Friedens- und Konfliktarbeit“ wird einmal jährlich durchgeführt. Seminarsprache ist deutsch. Die berufsbegleitende Weiterbildung im Blended-Learning-Format verbindet Selbstlernphasen mit Präsenzseminaren. Die Präsenzseminare finden in der Jugendakademie Walberberg oder in einem anderen Tagungshaus im Raum Köln/Bonn statt.
Zielgruppe der Weiterbildung sind Personen, die in den Bereichen Friedens- und Konfliktarbeit oder konfliktsensible Entwicklungszusammenarbeit arbeiten oder die eine berufliche Umorientierung in diese Bereiche anstreben. Wir rechnen mit 12 – 14 Teilnehmenden. Bei erfolgreichem Abschluss der Weiterbildung wird das Zertifikat „Friedens- und Konfliktarbeit“ verliehen.
3. Seminarbeschreibung und Losübersicht
Jede Einheit hat ein eindeutiges Datum und eine eindeutige Losnummer. Es können Angebote für einzelne oder mehrere Lose abgegeben werden.
Los 1: Diversity erkunden - Identität und Privilegienbewusstsein
Seminar 2 vom 16.04. – 18.04.: Do (14:00 – 18:00), Fr (9:00 – 18:00), Sa (9:00 - 11:00)
1 Co-Trainer*in
Nachdem sich die Teilnehmenden im ersten Seminar kennengelernt und Lerngruppen gebildet haben, sollen sie sich im zweiten Seminar mit ihrer eigenen Identität in einer von Diversität und Ungleichheit geprägten Welt auseinandersetzen. Im Onlinemodul werden vorab bereits Texte zu den Themen Gender, Rassismus und Intersektionalität gelesen. Im Seminar soll es nun darum gehen, dieses theoretische Wissen praktisch in der Gruppe erfahrbar und besprechbar zu machen.
Dieses Seminar wird von einer der pädagogischen Referent*innen der Akademie für Konflikttransformation in Zusammenarbeit mit der hier ausgeschriebenen Co-Trainings-Person geleitet.
Los 2: Angewandte Konfliktanalyse
Seminar 3 vom 10.06.-13.06., Mi (14:00 – 18:00), Do, Fr (ganztägig), Sa (9:00 - 11:00)
1 Trainer*in
Die Teilnehmenden haben im Onlinemodul die gängigen Tools der Konfliktanalyse kennengelernt und ausgewählte Tools angewandt, u.a. Eskalationsstufen, Akteursmapping, Positionen-Interessen-Bedürfnisse, Needs-Fears-Mapping, Riemann-Thomann-Kreuz, Gender im Konflikt.
Darauf aufbauend werden sie auf diesem Seminar in vertiefend in ausgewählte Methoden der Konfliktanalyse eingeführt, z.B. systemische oder psychosoziale Konfliktanalyse. Als Fallbeispiel dient hierbei u.a. das Lernprojekt der Kleingruppen.
Los 3: Reflecting on Peace Practice
Seminar 4 vom 06.08. - 08.08., Do (14:00 – 18:00), Fr (ganztägig), Sa (9:00 - 11:00)
1 Trainer*in
Im Rahmen des vierten Präsenzseminars werden die Teilnehmenden in das Konzept Reflecting on Peace Practice eingeführt und wenden es auf die für das Lernprojekt entwickelten fiktiven Interventionsvorschläge an. Sie beschäftigen sich hierdurch ausführlich mit konfliktsensibler Projektplanung im konkreten Konfliktfall gerne auch im deutschsprachigen Raum.
Los 4: Beziehungsgestaltung und Rollenklärung
Seminar 5: 07.10.-10.10., Do (14:00 – 18:00), Fr (ganztägig) Sa (9:00 - 11:00)
1 Trainer*in
Das fünfte Seminar gliedert sich in zwei Teile. Die ersten eineinhalb Tage werden von den pädagogischen Referentinnen der Akademie zum Thema „Eigenes Konfliktverhalten“ gestaltet. Daran anknüpfend folgen zwei Seminartage (Do Mittag bis Sa Vormittag) zum Thema Beziehungsgestaltung und Rollenklärung in der Friedensarbeit, die von eine*r*m externen Trainer*in gestaltet wird. Hierbei geht es um eine Reflexion der eigenen Haltung, aber auch um ein Kennenlernen von Methoden.
Ggf. kann an einem Abend eine 60minütige Abendeinheit angeboten werden.
Online-Vortreffen der Trainer*innen am 04.02.2026 (9:00 – 13:00)
4. Kursablauf und Leistungen des Auftraggebers/des Auftragnehmers
Grundlage der Tätigkeit als für den Auftrag als Trainer*in in der berufsbegleitenden Weiterbildung „Friedens- und Konfliktarbeit“ sind die folgenden Terms of Reference:
4.1 Vorbereitung und Grobkonzept
Die Teilnahme an der halbtägigen Trainer*innen Konferenz am 04.02.2026 ist obligatorisch.
Ca. drei bis vier Wochen vor Seminarbeginn findet ein Vorgespräch zum Seminar mit einer der pädagogischen Referent*innen der Akademie statt. Im Anschluss daran sendet der/die Auftragnehmer/in der Kursleitung ein Grobkonzept per E-Mail zu. Eine Vorlage hierzu kann die Kursleitung zur Verfügung stellen.
4.2 Auswertung und Nachbesprechung
Am Ende des Seminars führt der/die Auftragnehmer*in mit den Teilnehmenden eine Auswertung von circa 20 - 30 Minuten durch, deren Gestaltung/Methodik bleibt der/dem Auftragnehmer/in überlassen. Im Nachgang zum Seminar gibt es ein ca. einstündiges Auswertungsgespräch mit einer der pädagogischen Referent*innen der Akademie.
4.3 Ablauf Präsenzseminar
Die Arbeitszeiten des Präsenzseminars liegen zwischen 09:00 und 18:00 Uhr und bestehen aus täglich vier Arbeitsblöcken a 90 Minuten, zwischendrin gibt es feste Pausenzeiten. Im Rahmen des Seminars kann der*die Auftragnehmer*in maximal eine Abendveranstaltung (90 Minuten) gestalten.
5. Anforderungen an Trainer*innen
- Fundierte Kenntnisse in der Theorie des Trainingsthemas
- Fundierte Kompetenzen in der Erwachsenenbildung über
- mehrjährige Trainer*innentätigkeit (methodisch-didaktische Sicherheit) bzw.
- äquivalente Erfahrung in der akademischen (universitären) Lehre
- Sehr gute Kenntnisse der Kurssprache (Deutsch) sowie Belastbarkeit, Selbstbewusstsein und Konfliktfähigkeit.
- Relevante Berufserfahrung
- substantielle Erfahrung in einem Auslandsprojekt des Zivilen Friedensdienstes, der EZ, der Humanitären Hilfe, Katastrophenhilfe, internationaler Friedensarbeit
- Berufstätigkeit in Konflikt- oder Postkonfliktgebieten
- Berufstätigkeit im Trainingsthema
- Kommunikationsfähigkeit und Erreichbarkeit
- zeitnahes und konstruktives Reagieren auf E-Mails und Telefonanrufe
6. Methodik der Seminare und der Weiterbildung
In der Weiterbildung werden Theorie und Praxis miteinander verknüpft. Die Seminare sollen interaktiv gestaltet werden und das theoretische Vorwissen der Teilnehmenden ebenso wie ihre Berufs- und Lebenserfahrung aufgreifen. Auch eine Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung und die Reflexion von Gruppenprozessen sind integrale Bestandteile der Weiterbildung. Wir möchten außerdem in unserer Weiterbildung einen inklusiven Lernraum schaffen, in dem Diskriminierungserfahrungen ansprechbar sind.
In unserer Virtuellen Akademie werden die Teilnehmenden während der Onlinephasen bereits an die Themen herangeführt. Es ist daher wichtig, dass die Trainer*innen das Onlinemodul, das ihrem Seminar voransteht, gelesen haben, und sich mit ihrem Seminar darauf beziehen.
Darüber hinaus arbeiten die Teilnehmenden in festen Lerngruppen und analysieren einen selbstgewählten, real existierenden gesellschaftlichen Konflikt im deutschsprachigen Raum, wenden das Methodenspektrum praktisch an und entwickeln Optionen für eine (fiktive) Intervention. Wir begrüßen es, wenn die Lernprojekte auch während der Seminare, z.B. als Fallbeispiele, berücksichtigt werden.
Wir freuen uns über Angebote, die ganzheitlich ansprechende Methoden, wie z.B. szenisch-kreative Ansätzen nutzen.
7. Vergütung und Terms of Reference
Der Tagessatz für Trainer*innen beträgt 650 € (zzgl. Mwst.). Für ein kurzes Seminar (Donnerstag 14:00 bis Samstag 11:00) bezahlen wir 2,5 Tagessätze. Für ein langes Seminar (Mittwoch, 14:00 bis Samstag 11:00) bezahlen wir 3,5 Tagessätze. Die Teilnahme am Trainer*innentreffen am 04.02.2026 wird mit einem halben Tagessatz vergütet. Die Vergütung beinhaltet Vorgespräche, Vorbereitungszeiten sowie ein telefonisches Nachgespräch mit einer der pädagogischen Referent*innen der Akademie.
Details zum Veranstaltungsablauf, den vorbereitenden Maßnahmen und den Leistungen des Auftraggebers/des Auftragnehmers können der „Anlage 3_Terms of Reference“ entnommen werden, die bei Vertragsschluss den Honorarvertrag um die genannten Informationen ergänzen.
8. Losverfahren und Bewertungskriterien
Jedes Angebot wird spezifisch geprüft. Die Ablehnung eines Angebots zu einem Los hat keine Auswirkungen auf die Prüfung weiterer Angebote.
Wertungsbereich & Kriterien
1. Qualifikation & Erfahrung
- Ausbildung und Weiterbildungen
- Feld-/Projekterfahrung
- Trainingserfahrung
2. Grobkonzept
- Form
- Fachlichkeit
- Didaktik
Beide Wertungsbereiche werden gleich mit 50% gewichtet.
9. Angebote
Bei Interesse richten Sie bitte ihre Bewerbung inklusive eines aktuellen Lebenslaufs und einem vorläufigen Seminarkonzept (bitte verwenden sie die beigefügte Vorlage) an Vi Pundt (tender@propeace.de). Bei der Losnummer 1 ist eine Übersicht möglicher Methoden ausreichend, da das Seminar in Co-Trainerschaft mit einer der pädagogischen Referentinnen durchgeführt wird und Ziele des Seminar und das Konzept vorab gemeinsam erarbeitet werden.
Bitte geben Sie Ihrer Email einen Betreff nach dem Schema [Name, Vorname, BK Losnummer].